Die Klinik

Szenenführer

Titelbild

Textbuchvertrieb

zur Uraufführung 29.3.2005: 

   Pressestimmen

   Ensemble (CVs)

   Ensemble (Foto)

   Szenenbilder

   Regisseur und Autor

   Plakat & Flyer

   Freie Bühne Wieden

   Aufführungsrechte

Vertrieb von DVD/VHS

   Hör- und Sehausschnitt

   ricerco-Film

 

Bücher von Peter Poppmeier

zur Hauptseite von P. P.  

DIE KLINIK

Schauspiel in zwei Akten

 

Es ist leichter einem Renitenten einen faulen Zahn zu ziehen
als einem Primararzt ein unbenötigtes Bett abzunehmen
(Stadtrat Döllinger im II. Akt von Die Klinik)
 
 
An einer Wiener Klinik stehen engagierte Mediziner einem scheinbar allmächtigen Primararzt gegenüber. Der gefürchtete Professor Wipfler  kennt in seinem Erfindungsreichtum zur Maximierung der Sonderklassegelder keine Grenzen und weiß seine Macht auch Frauen gegenüber geschickt auszunutzen. So lange, bis der Finanzstadtrat von Wien plötzlich selbst als Patient von den Machenschaften des „Herrn Professors“ betroffen ist …
 
"Die Klinik" wurde erst im September 2004 geschrieben, über Wunsch und im Auftrag der Freien Bühne Wieden (in Anschluss an den starken Erfolg von Die Undankbaren im Februar/März 2004). Die Darsteller der Uraufführung (29.3.-16.4.2005) machten daraus eine Sensation: Alle fünfzehn Vorstellungen und die am letzten Tag eingeschobene Zusatzvorstellung waren restlos ausverkauft und hoffnungslos überbucht, sodass eine für Theater einmalige Auslastung von (über) 100% erreicht wurde. Bereits im Vorfeld gab es ein heftiges Medienecho, insbesondere über den wegen des AKH-Bezuges des Stückes ausgebrochenen Streit über die "Freiheit der Kunst".
 
Marcus Strahl spielte beklemmend wirklichkeitsnah den Karrieristen Professor Klaus Wipfler, Lilli Schwabe die protegierte Famulantin Elisabeth Döllinger, Matthias Hacker den Klinikrebellen Doktor Vestin, Irene Budischowsky die frustrierte Chefsekretärin Gerlinde Müller, Michi Ehrenstein die getäuschte Professorengattin Barbara Wipfler, Michael Neher den Finanzstadtrat Johannes Döllinger und Mimi Kilinger die Mutter und böse Schwiegermutter, Rosa Wipfler. Die Regie von Gerald Szyszkowitz holte aus dem ernsten Stück auch viele heitere Momente.
 
Bezug der fernsehgerechten Aufzeichnung der Ricercofilm (DVD/VHS): mailto literaturverwaltung@aon.at.
 

Das Umschlagbild der Buchfassung von Die Klinik stammt von Clemens Krauss: Selbstporträt mit Totenkopf und Mantel, Öl/Silikon auf Leinwand, 120 x 95 cm (1995).

zur Szenenfolge von Die Klinik

 

zur Uraufführung 29.3.-16.4.2005:

 
Ensemble (Lebensläufe)
 
Ensemble (Foto: Rolf Bock)
 
Szenenbilder (Fotos: Rolf Bock)
 
Regisseur und Autor (Foto: Rolf Bock)
 
Aufführungsrechte: www.peroverlag.at 
 
Bühnenbild powered by bene. (Sito, Wave, Walter Knoll 369, Wilkham). 
Accessoires: Blaulicht-Design (Kaffeeservice, Fotorahmen, Aschenbecher)
Blumen: Blumen Rath
 

 

Auszug aus dem Programmheft (erschienen zur UA 29.3.2005, ab 18.4.2005 auch über den Buchhandel beziehbar):

 

Wenn jüngere Ärzte in teils sklavenähnlichen Zuständen gehalten werden, ein Ausbildungsplatz unter Umständen mit Gratisdiensten erst erkauft werden muss, Überstunden nicht bezahlt werden, Urlaubs- und Lichttage verfallen und Ruhezeiten nicht eingehalten werden, dann entsteht ein hoher physischer und psychischer Druck, der dazu führen kann, dass Behandlungsfehler häufiger auftreten und unter den Spitalsärzten eine auffällige Suizidrate besteht. Demgegenüber sind Gewinner des Systems die Etablierten, allen voran gewisse Primarärzte, Anstaltsbetreiber und Zulieferer, die – einmal oben angekommen – eine ungeheure Machtfülle besitzen, die mit der Anzahl der Betten und dem Grad der politischen Verflechtung ins nahezu Unermessliche steigt. Wird eine solche Macht missbraucht, beispielsweise um Honorare in immer schwindelerregendere Höhen zu treiben, dann etabliert sich zwangsläufig eine Günstlings- und Intrigenwirtschaft.

Der erste Akt des Stückes spielt an einer Klinik im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien und zeigt den Alltag des Vorstandes Prof. Klaus Wipfler, der sich als Menschenfreund und Helfer präsentiert. Tatsächlich interessiert er sich mehr für die Maximierung der Sonderklassegelder, wofür die Mitarbeiter immer größeren Belastungen ausgesetzt sind. So kommt es schon bald zu einer heftigen Konfrontation mit dem Arzt Doktor Vestin, der für gerechtere Arbeitsbedingungen kämpft. Der Professor kann aber auch sehr gefällig sein, sichtbar an der Sonderbehandlung der angehenden Medizinerin Elisabeth Döllinger, die als Tochter des einflussreichen Wiener Finanzstadtrates gegen ihren Willen protegiert wird und eigentlich lieber Schauspielerin werden möchte. Schließlich steht der Professor in einem delikaten Verhältnis zu seiner Chefsekretärin Gerlinde Müller.

Der zweite Akt ist im Wipflerschen Salon situiert. Dr. Barbara Wipfler, Gattin des Vorstandes (vom hohen Professor für ihren Beruf der praktischen Ärztin nur belächelt), bereitet die abendliche Tafel. Überraschungsgast ist Rosa Wipfler, die Mutter des Vorstandes. Sie gibt sich als ’grande dame’, lässt aber keine Peinlichkeit aus und tyrannisiert ihre Schwiegertochter wegen deren Kinderlosigkeit. Aber es gilt gute Miene zu machen, denn der Stadtrat Johannes Döllinger und seine Tochter werden zum Diner erwartet, welches einen schlimmen Verlauf nimmt: Ungeladen erscheint der Klinikrebell Doktor Vestin, der Gänsebraten der Gastgeberin misslingt und die Tochter des Stadtrates irritiert die ’feine Gesellschaft’ mit einer Kostprobe ihrer Schauspielkunst. Letztlich sorgt der Stadtrat für den Eklat, ist er doch tragischerweise seit kürzerem selbst Patient an der Klinik und will über die – von ihm aus politischen Gründen bisher mitgetragenen – Zustände nicht mehr länger schweigen…

Trotz seines Ernstes ist das Stück aber komisch und erinnert an Charaktere in Stücken von Molière. Mit "Die Klinik" zeichnet der Autor auch ein allgemeines Bild von Macht und Ohnmacht, Betrug und Selbstbetrug.

 

 

zur Menüleiste über die Bücher von Peter Poppmeier

zur Hauptseite von Peter Poppmeier